Anzeichen eines Hämorrhoidalleidens

  1. » Anzeichen eines Hämorrhoidalleidens
  2. » Stadium I bis IV
  3. » Komplikationen
  4. » Hämorrhoidalleiden in der Schwangerschaft

Es fängt an mit einem unangenehmen Brennen, später lassen sich dann schon die weichen und knotigen Erweiterungen am Darmausgang trotz der noch geringen Größe spüren. Sie drücken während des Sitzens und sind hinderlich bei manchen sexuellen Praktiken. Als ernste Gefahr werden sie wahrgenommen, wenn das erste Mal Blut im Stuhl, im Toilettenpapier oder im Slip erscheint.

Hämorrhoiden können die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen, müssen aber bei richtiger Therapie nicht gefährlich sein. Später treten weitere Anzeichen auf, wie Juckreiz, Schmerzen beim Toilettengang und das Gefühl der nicht vollständigen Stuhlentleerung sowie Feuchte im Analbereich. Die Symptome können sowohl einzeln als auch kombiniert auftreten.

Blut im Stuhl

Toilette-Frau

Drei Viertel der Patienten finden Blutauflagerungen (in den meisten Fällen von hellroter Farbe) oder andere Blutspuren. Da Hämorrhoiden nicht die einzige Ursache für Blut im Stuhl sein können, ist spätestens dann eine ärztliche Abklärung angezeigt. Über Juckreiz berichten mehr als 70 Prozent der Betroffenen. Er wird wahrscheinlich verursacht durch ein Analekzem („Juckflechte“). Bei einem Drittel der Erkrankten treten Brennen und Nässen auf sowie das Gefühl des Wundseins, wahrscheinlich auch als Folge dieses Ekzems. Bei Fortschreiten der Erkrankung und der durch die vergrößerten Hämorrhoiden verursachten Stuhlinkontinenz, werden Nässen sowie Schleim- und Stuhl-Spuren häufiger.

 

 

 

Fremdkörper-Gefühl

Wenn die Hämorrhoiden als Knoten vor dem After tastbar sind, bezeichnet man sie als vorgefallen, fachsprachlich prolabiert, abgeleitet von Prolaps. In einigen Fällen lassen sie sich wieder zurückschieben oder ziehen sich von allein zurück. Bleiben sie, vermitteln sie Fremdkörpergefühl oder unangenehmen Druck im Afterbereich. Nur selten klagen die Betroffenen über Schmerzen am ehesten im Spätstadium. Besonders thrombosierte Hämorrhoiden führen jedoch zu erheblichen Schmerzen.

Unterteilung nach dem Stadium I bis IV

In der früheren Nomenklatur wurde zwischen inneren und äußeren Hämorrhoiden unterschieden. Diese Unterteilung wird heute nicht mehr verwendet. Klinisch werden heute vier Stadien unterschieden, die insbesondere für die Therapie bedeutsam sind.

Bei Grad I und II steht weniger der Schmerz im Vordergrund, eher Symptome wie Juckreiz, hellrote Blutung und Fremdkörpergefühl. Im ersten Stadium ist eine schmerzlose Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster zu verzeichnen, wenngleich man die Hämorrhoiden von außen noch nicht sehen kann. Erst eine Enddarm Spiegelung macht sie sichtbar. Hellrote Blutungen können auftreten, selten auch Juckreiz.

Hämorrhoiden im Grad II sind bereits während des Pressens ertastbar. Während des Pressens fallen die Knoten vor, ziehen sich dann aber wieder spontan in den After zurück, der Arzt spricht von Retraktion. Außerdem finden sich Hautentzündungen um den After herum und es wird ein Brennen und Nässen bemerkt.

Im Grad III tritt ein deutlicher Vorfall der Knoten, auch bei körperlicher Anstrengung auf und es bedarf einer manuellen Rückverlagerung, um diese zurück in den After zu schieben. Die Hämorrhoiden sind permanent sichtbar und neben Juckreiz und schleimigen Absonderungen beeinträchtigen vermehrt Schmerzen, insbesondere beim Stuhlgang, das Wohlbefinden.

Mit dem Grad IV dominieren die Schmerzen und der permanente Vorfall ohne die Möglichkeit der Rückverlagerung, auch Reposition genannt. Unerträglicher Juckreiz und schleimige Absonderungen machen zusätzlich zu schaffen. In den fortgeschrittenen Stadien treten nicht selten Komplikationen auf.

Komplikationen

Analfissuren

Werden Hämorrhoiden wund, beispielsweise durch das Wischen mit Toilettenpapier, können Einrisse in den Falten der Afterschleimhaut entstehen, welche man als Afterrisse oder Analfissuren bezeichnet. Durch Bakterien aus dem Stuhl können sich vorhandene Wunden infizieren, wodrch sich wiederum Abszesse (also Eiterherde) bilden. Diese Abszesse können ihrerseits Ursachen für eine weitere Komplikation sein.

Analfisteln

Bei hartnäckigen Verläufen mit schlecht heilenden Analfissuren können Analfisteln entstehen. Hierbei handelt es sich um Entzündungen, die verschiedene Hautschichten in Mitleidenschaft ziehen können. Im Resultat bilden sich kleine Schleimhautgänge Fisteln, aus denen sich typischerweise Sekrete absondern.

Risiko Bluthochdruck

Menschen mit Bluthochdruck neigen zu stärkeren arteriellen Blutungen durch ihre Hämorrhoiden. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es durch den arteriellen Blutverlust zu Anämien, d.h. Blutarmut. Manchmal kommt es vor, dass ein Hämorrhoidalknoten eingeklemmt wird. Dieser Vorgang ist sehr schmerzhaft und führt durch den damit verbundenen verlangsamten Blutabflusses zu einer Thrombose.

Hämorrhoidalleiden in der Schwangerschaft

40275Während der Schwangerschaft treten Veränderungen auf, welche die Bildung von Hämorrhoiden begünstigen. Jedoch sollte man sich dessen bewusst sein, dass sie sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und nicht von heute auf morgen. Eine normale Schwangerschaft ist damit meist nicht die einzige Ursache für Hämorrhoiden-Beschwerden.

Eine Ausnahme bilden Mehrlingsgeburten wegen des enormen Drucks auf den Beckenbereich, insbesondere in der fortgeschrittenen Schwangerschaft. Die meist vorhandenen ersten Anzeichen verschlimmern sich häufig während der Schwangerschaft. Neben dem Druck auf das Becken, beeinträchtigt der heranwachsende Fötus die Durchblutung und kann zusätzlich die Darmtätigkeit verlangsamen.

Mit der hormonellen Umstellung lockert sich auch das Bindegewebe, ein weiterer Faktor, der das Risiko auf Hämorrhoiden erhöht. Mit ballastreicher Kost, ausreichender Bewegung und Beckenbodentraining kann man dem jedoch vorbeugen. Schwangere sollten Stress vermeiden, da auch dieser die Verdauung beeinflusst. Die Behandlung in der Schwangerschaft mit Salben und Zäpfchen oder Analtampons bringt sehr schnell Erleichterung, eine Rücksprache mit dem Arzt ist allerdings auf jeden Fall sinnvoll. Wer vor der Schwangerschaft keine Beschwerden hatte, wird sie meist auch nach der Schwangerschaft wieder los.

 

Letzte Aktualisierung: 27.11.2013

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