Hämorrhoiden und Hämorrhoidalleiden

Anal DisordersDas Wort Hämorrhoiden kommt aus dem Griechischen (haíma für Blut; réin für fließen) und bezeichnet primär den anatomischen Bereich im Enddarm (auch Mastdarm oder Rektum), der den Feinverschluss des Afters gewährleisten soll und damit auch für das Halten von Darmgasen und des Stuhls, auch Feinkontinenz genannt, verantwortlich ist. In der Schleimhaut des unteren Teils des Enddarms bilden die Hämorrhoidalgefäße ein dichtes Blutgefäßpolster.

Dieses ringförmig angeordnete arteriovenöse Gefäßpolster, das auch die Bezeichnung Corpus cavernosum recti trägt, schwillt an, sobald sich der Enddarm füllt. Natürlicherweise geschieht das, weil sich dabei die innere Schließmuskulatur spannt und wegführende Blutgefäße abgedrückt werden. Die Hämorrhoiden schwellen an und dichten zusammen mit dem Schließmuskel des Afters das Rektum ab. Die Stuhlentleerung führt zu einer Entspannung der Muskeln, so dass das Blut wieder abfließen kann und die Hämorrhoiden wieder abschwellen.

Hämorrhoiden hat Jeder

Hämorrhoiden hat also jeder Mensch. Von „Hämorrhoiden“ im Sinne eines Symptoms wird gesprochen, wenn Vergrößerungen des Gefäßpolsters, z. B. als Gefäßerweiterungen, entstehen, die im Anfangsstadium nicht zwingend von außen bemerkbar sein müssen. Veränderungen, die Beschwerden verursachen, werden als Hämorrhoidalleiden zusammengefasst. Obwohl die Hauptanzeichen bekannt sind, tut man sich mit einer einheitlichen klinischen Definition schwer.

Ursachen für ein Hämorrhoidalleiden

Hämorrhoidalleiden gehören zu den Wohlstandskrankheiten, die durch die Ernährungsgewohnheiten und die Lebensweise der westlichen Welt begünstigt wird. In den Ländern Mitteleuropas ist etwa jeder zweite Erwachsene von Beschwerden des Enddarmes betroffen.

Verstopfung

Die häufigste Ursache stellen Verstopfungen, also Obstipationen dar. Vergrößerte Hämorrhoiden entstehen durch zu starkes Pressen, Bindegewebsschwäche oder Erhöhung des Druckes, der auf den Schließmuskel wirkt. Daraus leiten sich die Risikofaktoren ab, die Hämorrhoidenbeschwerden herbeiführen.

Übergewicht und schwaches Bindegewebe

Personen mit Übergewicht entwickeln eher Hämorrhoiden als Normalgewichtige, was auch in der mangelhaften Toilettenhygiene wegen der Unbeweglichkeit begründet ist. Bei Frauen kommt hinzu, dass sie ein weicheres Bindegewebe und geringer entwickelte Beckenbodenmuskulatur aufweisen, was bei Übergewicht die Problematik verstärkt. Körperfülle übt auch bei männlichen Personen einen verstärkten Druck auf den Beckenboden aus. Inaktivität, insbesondere langes Sitzen, begünstigt das Hämorrhoidalleiden zusätzlich.

Umgekehrt regt Bewegung die Darmtätigkeit an. Ein Stuhlentleerungsverhalten, das von langem Pressen begleitet wird, wie z. B. bei Verstopfungen oder langem Sitzen auf der Toilette sowie mangelnde Flüssigkeitszufuhr fördert die Bildung von Hämorrhoiden. Zusätzlich steigt durch erbliche Veranlagung oder Schwangerschaft das Risiko für Hämorrhoidalbeschwerden.

Zusammenfassende Infografik zu Hämorrhoiden

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